Sonntag, 13. Juli 2025 | Judo (News)

Intensives Judo-Wochenende: Kronshagener Nachwuchs trainiert in Flensburg

Vom 12. bis 13. Juli 2025 nahmen acht Nachwuchsjudoka des TSV Kronshagen am 2. Internationalen Judo-Training in der UNESCO-Projekt-Schule in Flensburg-Weiche teil. Unter der Leitung von Sandra und Nicolas aus Frankreich erlebten die jungen Athleten zwei intensive Tage voller Training und Randori. Begleitet wurden sie von ihrem Trainer Kai, der mit dem Teambus anreiste.

Intensives Bodentraining und die Nuancen des Juji-Gatame
Der erste Trainingstag begann mit einer zweistündigen Einheit am Boden. Nicolas widmete sich methodisch dem Juji-Gatame, sodass jeder Teilnehmer die Prinzipien der Technik verstehen konnte. Er legte besonderen Wert auf Details wie die Kontrolle des Partners und das gezielte Nutzen von Befreiungsversuchen des Uke. Nach wiederholtem Training der Anwendung folgten zehn Bodenrandori à zwei Minuten. Abschließend stellten sich gut trainierte Athleten einer besonderen Herausforderung, dem sogenannten Tate, bei dem sie insgesamt acht Minuten lang gegen jede Minute wechselnde, frische Partner kämpften. Nicolas erklärte, dass man im Training die doppelte Wettkampfzeit absolvieren sollte, um im Wettkampf über vier Minuten bestehen zu können – eine anspruchsvolle, aber effektive Trainingsmethode.

Standtechniken und die Bedeutung von Randori und Tate
In der zweiten Einheit des ersten Tages führte Nicolas methodisch in die Selbstfalltechnik Yoko-Tomoe-Nage ein. Hierbei wurden spezifische Punkte wie Gleichgewichtsbruch, Bewegungsrichtung und Timing detailliert erläutert. Es folgten zehn Standrandori à drei Minuten, bevor erneut das Tate auf dem Programm stand. Nicolas betonte den Unterschied zwischen Randori und Tate: Während im Randori Wertungen zweitrangig sind und das Ausprobieren im Vordergrund steht, geht es beim Tate um 100-prozentige Entschlossenheit, den Partner zu werfen oder im Bodenkampf zum Ippon zu gelangen. Es erfordert eine hohe Wettkampfhärte, da man unliebsame Griffe des Partners nicht einfach akzeptiert, sondern aktiv dagegenarbeitet.

Vielseitige Ansätze und Einblicke in BJJ am zweiten Tag
Der zweite Trainingstag startete erneut mit speziellen Aufwärmübungen im Boden. Aufbauend auf dem Juji-Gatame wurden "Wenn-dann"-Beziehungen für den Wettkampf demonstriert und trainiert. Eine interessante Ergänzung war die Vorstellung des Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) und dessen Punktesystem im Bodenkampf durch vier BJJ-Kämpfer auf Einladung von Nicolas. Dies ermöglichte den Judoka, über den Tellerrand zu blicken und neue Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen. Anschließend wurden zehn vier-minütige Bodenkämpfe auf dieser Grundlage absolviert.

Die zweite Einheit am zweiten Tag begann mit verschiedenen Bewegungsmustern ohne Partner, um ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Diese Bewegungsabläufe wurden dann mit dem Partner trainiert, wobei gezielt das Gleichgewicht des Uke gebrochen und Eindrehtechniken angewendet wurden, ohne dass der Uke die Technik vorher wusste. Partnerübungen, bei denen ein Partner den auf dem Rücken liegenden Partner über die Matte zog und beide dann für Eindrehtechniken aufstanden, dienten der Kraftausdauer und der Technikschulung. Den Abschluss bildeten acht Standrandori à drei Minuten. Ein abschließendes Feedback von Nicolas, das zur eigenen Weiterentwicklung beitragen soll, wurde von allen Teilnehmern positiv aufgenommen.

Gürtelprüfungen und Fazit des Kronshagener Trainers
Neben dem intensiven Training absolvierten die Kronshagener Judoka Fabian und Boris erfolgreich ihre nächste Gürtelprüfung. Unter der Abnahme von Kai und Sandra zeigten beide hervorragende Leistungen.

Trainer Kai zog ein äußerst positives Fazit: "Alle meine Athleten fanden die Einheiten sehr gut. Auch ich als Trainer habe viele Dinge mitgenommen und dazugelernt. Besonders Nicolas' detaillierte Erklärungen und seine Leidenschaft waren beeindruckend. Seine Gedanken zum Judosport waren sehr interessant. Zudem fand ich es super, einen Einblick ins BJJ zu bekommen, um so die Möglichkeit zu erhalten, über den Tellerrand zu schauen. Vielen Dank nochmals an das gesamte SC Weiche Flensburg Team für diese Möglichkeiten."

Das Internationale Judo-Training in Flensburg war somit eine wertvolle Erfahrung für die jungen Kronshagener Judoka, die nicht nur ihre technischen Fähigkeiten verbesserten, sondern auch neue Impulse für ihre sportliche Entwicklung erhielten.